Soeren Sieg Musikwettbewerb 2020

Wir waren schier überwältigt! Es gab 39 Einsendungen aus 18 Ländern und vier Kontinenten: aus Australien, Japan, Hongkong, Taiwan, Südkorea, Chile, Brasilien, Argentinien, Spanien, England, Frankreich, Holland, Belgien, Österreich, Tschechien, der Schweiz, Italien und Deutschland. Nun hat die Jury entschieden!

1. Preis: Der erste Preis in Höhe von 2000€ und eine Komposition geht an das Video „LULWANDA – Night of Memories“, gespielt und aufgenommen vom Trio Atria: Davíd Cisternas an der Geige, Inés Pina Pérez an der Blockflöte und Lukas Kuhn am Vibraphon, gezeichnet von der brasilianisch-japanischen Animationskünstlerin Nae Matakas.
https://youtu.be/iRBqzC3NtYs

2. Preis: Der zweiten Preis wurde geteilt!

b) Das Trio Brunswick (Clara Bielert, Cornelia Struß und Sina Tammena) inszenierte "Canarie“ als Ausflug in den Harz.
Die Jury war begeistert vom Spiel des Trio Brunswick und von den witzigen und überraschenden visuellen Umsetzungen für die verschiedenen Variationen. Alles passt perfekt zueinander: Die Spielerinnen, die Landschaft, die Bewegungen, die Bilder, die Musik. Ein großartiger Spaß! Das Trio Brunswick: "Wir haben uns entschieden, in unserem Musikvideo eine Geschichte zu der Musik darzustellen. So zeigt das Video einen Ausflug in den Harz. Die Orte, die wir besucht haben, stellen dabei die jeweiligen Assoziationen mit den verschiedenen Variationen dar. Beim Hauptbahnhof begann der Ausflug, dann kamen wir nach einer Wanderung beim Wasserfall an. Anschließend sind wir mit einer Gondel einen Berg hochgefahren, um dort den Ausblick und die Landschaft zu genießen. Auf einem Spielplatz ließen wir den Tag ausklingen."
https://youtu.be/OoMFy73UFBM

b) Das Trio InVento (Christine Sedlmeier, Christina Leimgruber, and Eva Brandstätter) verfilmte die „Hochzeit in Djaboué“ als Schattentheater. Dieses Video, das ohne einen einzigen Schnitt auskommt (!), kreierte aus Sicht der Jury mit den einfachen, aber effektiven Mitteln des Schattentheaters eine magische Atmosphäre, die uns direkt in ein imaginäres Afrika hineinkatapultiert. Der fröhliche, lebensbejahende Charakter wird wunderbar zum Ausdruck gebracht, sowohl im Spiel der Blockflöten wie im Spiel mit den selbstgebastelten Tierfiguren. Wir mussten auch sehr oft lachen beim Anschauen. Trio InVento: "Titel inspirierte uns, eine ungewöhnliche Hochzeit zu zeigen: In unserem Video "Sonne über Afrika" arbeiteten wir mit einem Schattentheater. Alle Figuren haben wir selbst ausgeschnitten. Inspiriert von den verschiedenen Gefühlen des Stückes, erzählen wir die Liebesgeschichte zwischen zwei Elefanten, die ein Happy End findet: Eine Elefantenhochzeit!"
https://youtu.be/VVHEhrg7DTU

3. Preis: Angela Rossel - VALSE TRISTE.
Angela Rossel spielt den Valse triste nicht nur wunderschön auf der Geige (alle drei Stimmen - ursprünglich ist es ein Blockflötenstück), sie hat auch sehr persönliche, emotionale und atmosphärische Bilder zu dieser Musik gefunden. Sie mischt Geräusche wie das Fahren eines Zuges, Schritte in einem Treppenhaus und das Schlagen einer Tür dazu. Angela Rossel: "Valse triste hat mich sofort mit seiner Sehnsucht, Schlichtheit aber auch Raffinesse berührt. Als ich die Musik einspielte entstanden Bilder im Kopf - Momente eingehüllt in Melancholie, versunkene Träumerein von Fern und ganz Nah und immer wieder das unaufhaltsame Drehen des Lebens. Valse triste...... - "
https://youtu.be/CEfyMFchT1E

Unter die besten 12 Beiträge kamen ferner folgende Videos (die Reihenfolge stellt keine Wertung dar!)

Recording Generations: Variationen über ein russisches Geburtstagslied
Die Jury war begeistert von der Fülle der Einfälle in diesem Video, und wie wunderbar es dem Ensemble unter der Leitung von Annette Berryman gelungen ist, die Geburtstagsstimmung des Stückes in stimmige, witzige, überraschende und mitreißende Bilder zu übersetzen. Das Video ist ungeheuer unterhaltsam und vielfältig. Bravo!
https://youtu.be/LCTROt5GuSA

REC Tsubetsu: Usiogope
Mit viel Liebe zum Detail hat das Blockflötenorchester REC Tsubetsu aus Hokkaido, Japan, dieses Stück verfilmt: Dekorierte Flöten, eine herzerwärmende Eröffnungssequenz, ein um tiefe Flöten erweitertes Arrangement, faszinierende Bilder aus Hokkaido - dieses Video transportiert perfekt die Botschaft des Stückes: Habt keine Angst!
https://youtu.be/05lV2Bitf3o

Air Benders: Jours d'amour.
Die Jury war begeistert vom virtuosen Spiel dieses sehr schwierigen Stücks - und von der Idee, zu zeigen, wie die Mitglieder des Trios aus drei Kontinenten zueinander gefunden haben. Die "sentimentalen" Kindheitsfotos passen perfekt zur "Suite Sentimentale", ebenso wie der Schnitt perfekt zur Musik passt. Adriano da Silva erläutert: "Beim ersten Satz der Suite Sentimentale, Jours d` amour, denken wir an unsere Kindheit und die Liebe, die wir damals erfahren haben. Aus dieser Idee ist dann unser Video entstanden, in welchem wir unsere Kindheit und Jugend in Bildern aus unserer Heimat festhalten. Später werden wir alle in der schönen Stadt Hamburg vereint."
https://youtu.be/jITpjDRytqs

Flauto Vivo: Canarie.
Die Jury war begeistert von dem Kontrast zwischen den konzertartigen Szenen in der holländischen Mühle und der Liebesgeschichte zwischen zwei Blockflöten. Flauto Vivo: "Unsere Interpretation bezieht sich zum einen auf das Liebeswerben in der Canarie und zum anderen auf das holländische Lied, welches der Komposition zugrunde liegt. Daher haben wir als Drehort die holländischste Szenerie gewählt, die wir in Hamburg finden konnten und außerdem zwei niederländische, sehr ausdrucksstarke Schauspieler engagiert, die uns bei unserer Interpretation unterstützt haben. Wir hoffen, Ihr habt genauso viel Spaß wie wir mit dieser holländischen Liebesgeschichte ;-)"
https://youtu.be/khYOE60heBs

Foifüflöten: Jangu wano.
Afrika goes Austria! Wie die sechs jungen SpielerInnen hier zur Musik trommeln, singen, tanzen, einen Hügel hinunterrennen und in den Pool springen, ist einfach atemberaubend. Mehr Afrika geht nicht. Der hinzuimprovisierte Text im österreichischen Dialekt lautet: Kumm her, o kumm her, jetzt amoi!
I geh nu ned hoam, geh nu ned hoam.
Ein ganz und gar erfrischendes und außergewöhnliches Video!
https://youtu.be/64BTamCAlsY

Ensemble Zauberklang: Ka go sale moso.
Ein wunderschönes, am idyllischen Wörthersee gedrehtes Video. Das Ensemble: "Wir (Marie, Susanne und Kathrin) sind 14, 13, und 17 Jahre alt und musizieren bereits seit 5 Jahren gemeinsam. Der Videowettbewerb war für uns eine tolle Gelegenheit dieses mitreißende Stück selbst zu spielen. Susannes Bruder Philipp half uns bei der szenischen und filmischen Umsetzung. In unserem Video haben wir versucht, den Titel des Stückes darzustellen und die Natur (mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt) mit der Musik in Verbindung zu bringen."
https://youtu.be/wGA4_7DXbAU

Ensemble Klangfarbe: Kinyongo
"Kinyongo" heißt Wehmut. Die Jury war begeistert von dem wunderbaren Spiel, der perfekten Aufnahmentechnik und den sehr stimmungsvollen Bildern, die die Gruppe für die Musik gefunden hat. Die Schlusssequenz ist besonders beeindruckend! Die Liebe zur Musik verbindet sich in rührender Weise mit einer Liebe zur Heimat: Mainz-Gonsenheim!
https://youtu.be/gH9cewt9V54

Trio Amira: Borakalano
Das vielleicht ungewöhnlichste Video im Wettbewerb! Borakalano heißt "Marktplatz", und ein Marktplatz kommt auch vor in diesem Video, aber nicht so, wie man es erwartet hätte... In Sachen Originalität und Fantasie war dieses Video unter den allerbesten: Bilder, die man nicht vergisst, ein ganzer Kurzfilm. Dazu ein avantgardistischer Anfang, der noch nicht verraten werden soll. Filmemacher Jassin Makoul: "Eine Gruppe von Träumern kreiert etwas aus einen Traum den jemand anderes geträumt hat. In einer zeit in der alles Rückwärtslaufen scheint ist die Kreativität die letzte Revolution die uns hilf innerlich weiter nach vorne zu gehen."
https://youtu.be/90PzJ-nmMLQ

iFlautisti: Hivyo ndivyo (That's it!)
Die Jury war zutiefst beeindruckt, wie rasant und brillant iFlautisti diese virtuose Kompostion eingespielt haben. Weltklasse! Die Bilder sind ganz süß, besonders die Eisenbahnsequenz am Ende ist sehr gelungen.
IFlautisti: "Wir lieben Musik! Unsere Leidenschaft für Blockflötenquartett und unsere persönliche Verbindung ist in zehn Jahren stetig gewachsen, selbst über große räumliche und zeitliche Abstände. Nach der Pandemie werden wir uns wieder vereinen! Wir fühlen, dass die Pflanze, die vor langer Zeit gesät wurde, zu einem starken, schönen Baum gewachsen ist, der immer weiter wachsen wird. Es wird die Zeit kommen, wo wir das Leben wieder genießen können, zusammen feiern und Musik machen. "Das ist es!" Denk positiv, bleib negativ! Trau dich zu träumen und irgendwann wird dieser Traum sich erfüllen!"

Ich danke meinen Mitjuroren Claire Walka (links) und Ebba-Maria Künning-Zeijl (rechts) für ihr Engagement, ihre Fachkenntnis und ihre Meinungsfreudigkeit.
Es war mein erstes Mal in einer Jury; "gerecht" können solche Entscheidungen niemals sein.
Wir bedanken uns noch einmal ganz herzlich bei allen, die so viel Liebe und Passion in ihre Filme gesteckt haben.
Mögen am Ende alle glücklich und inspiriert aus dem Wettbewerb hervorgehen!